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Dirk Sluyter
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Die häufigsten Fragen zu unseren täglichen Corona-Updates

Jeden Tag melden wir euch, wie sich die Coronakrise in Bielefeld entwickelt. Sowohl in unserem Radioprogramm, als auch hier auf radiobielefeld.de, in den Sozialen Medien und auch in den Push-Nachrichten der Radio Bielefeld-App. Dabei entstehen immer wieder Fragen. Auf die häufigsten möchten wir hier gerne eine Antwort geben.

Woher bekommt ihr die täglichen Zahlen und Werte?

Die Zahlen und Werte zur Entwicklung der Coronakrise in Bielefeld werden immer zwischen 16 Uhr des Vortags und 16 Uhr des aktuellen Tages vom Gesundheitsamt der Stadt zusammengetragen und an das Landeszentrum Gesundheit NRW (LZG NRW) übermittelt. Vom LZG NRW gehen die Daten dann an das Robert-Koch-Institut (RKI). Das RKI veröffentlicht sie dann ab 0:00 Uhr im Corona-Dashboard. Aufgrund der Meldewege kommt es regelmäßig zu Abweichungen. Eine Erklärung dazu findet ihr in der nächsten Antwort. Wir stehen wir in einem regelmäßigen Austausch mit Vertretern des Krisenstabs und des Bielefelder Gesundheitsamts und melden die dort auflaufenden Daten.

Warum kommt es zu Korrekturen bei den angegebenen Werten

Das Bielefelder Gesundheitsamt meldet alle Fälle die zwischen 16 Uhr des Vortags und 16 Uhr des aktuellen Tages dort auflaufen an das Landeszentrum Gesundheit NRW. Beim LZG NRW und auch beim Robert-Koch-Institut werden diese Fälle auf die Meldetage verteilt und ausgewiesen. In die Berechnung für den zurückliegenden Tag gehen deshalb die Fälle zunächst nicht ein, die am jeweiligen Vortag zwischen 16 und 24 Uhr gemeldet wurden. Diese werden immer am Folgetag einberechnet. Die Angabe zu den Neuinfektionen und der Inzidenzwert werden dann nachträglich um diesen Wert korrigiert. Auch an den weiter zurückliegenden Tagen kommt es immer wieder zu Korrekturen. Dafür sind laut Gesundheitsamt zum Beispiel nachträgliche Zuordnungen von Testergebnissen auf zunächst nicht eindeutige Wohnadressen verantwortlich.

Wie errechnet sich der Inzidenzwert?

Es werden alle gemeldeten Neuinfektionen der jeweils zurückliegenden sieben Tage addiert. (Bei uns die Werte der Tagesmeldungen aus dem Bielefelder Gesundheitsamt, die jeweils zwischen 19 und 19 Uhr eingegangen sind). Die Summe wird durch die Einwohnerzahl der Stadt vom Stichtag 31.12.2020 geteilt. Sie beträgt 333.509. Der so errechnete Wert wird mit 100.000 multipliziert - das ist alles.
(Bis zum 26.08.21 wurde die Einwohnerzahl vom Stichtag 31.12.2019 genutzt. Sie beträgt 334.195.)

Warum heißt es „mit Corona verstorben“?

Das RKI veröffentlicht täglich die Zahl der Corona-Toten. Diese Zahl sagt nichts über das Sterbedatum der Menschen aus, sondern lediglich, dass sie dem RKI im Vergleich zum Vortag neu gemeldet wurden. In diese Statistik gehen alle Verstorbenen ein, bei denen eine Infektion mit Corona nachgewiesen wurde und die in Bezug auf diese Infektion gestorben sind. Ob die aber „an“ oder „mit“ dem Virus gestorben sind, ist nicht klar. Die genaue Todesursache ist laut RKI oftmals nur durch eine Obduktion zu bestimmen, die in vielen Fällen jedoch nicht stattfindet. Der Bundesverband Deutscher Pathologen hat in einer Testphase gezeigt, dass in 82 Prozent der Fälle Corona als wesentliche oder alleinige Erkrankung zum Tod geführt hat.

Was bedeutet der Wert „genesen“?

Die Zahl der genesenen, also der nach einer Infektion wieder als virusfrei bzw. gesund angegebenen Personen, wird vom Landeszentrum Gesundheit NRW anhand eines durch das Robert-Koch-Institut entwickelten Algorithmus auf Basis der Meldedaten geschätzt. In den Algorithmus fließen verschiedene Faktoren zur Berechnung der Infektionsdauer ein. Dazu zählen beispielsweise Symptome, oder Krankenhausaufenthalte. Der Schätzwert wird gerundet. Anders als die bestätigten Fälle und die Zahl der Toten ist die Zahl der Genesenen nicht meldepflichtig.

Warum meldet ihr die Zahl der wirklich erkrankten Bielefelder nicht?

Manche Coronainfektionen enden im Krankenhaus, manche führen nicht mal zu Symptomen. Es gibt schwankende Angaben des Robert-Koch-Instituts, wonach bis zu jeder dritte Infizierte seit Einführung der Tests keine Symptome zeigt. Andere wissenschaftliche Untersuchungen gehen davon aus, dass jeder Fünfte kein Halzkratzen, kein Schnupfen, Husten und auch keine Müdigkeit verspürt. Auch nach positiven Testergebnissen wird allerdings nicht zusammengetragen oder veröffentlicht, wer keine, milde oder stärkere Symptome zeigt. Daher können wir diese Zahlen auch nicht abbilden.

Warum veröffentlicht ihr die Zahl der täglichen Neuinfektionen, wenn diese zum Teil überhaupt keine Symptome zeigen?

Einmal erfahren wir (wie oben beschrieben) gar nicht, wer von den täglich gemeldeten Bielefeldern Symptome zeigt. Daher können wir die Zahl auch nicht melden. Außerdem besteht bei jeder Infektion die Möglichkeit der weiteren Ansteckung. Da aber nicht ausgeschlossen werden kann, dass eine Person ohne Symptome eine andere ansteckt, die dann schwere Symptome entwickelt, orientieren sich die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie an der Zahl der Infektionen.

Die gemeldeten Neuinfektionen werden überwiegend mit PCR-Tests ermittelt. Wie zuverlässig sind die Ergebnisse?

Kein Test hat eine hundertprozentige Zuverlässigkeit. Beim PCR-Test sorgt insbesondere die Möglichkeit falsch-positiver Tests für Diskussionen. Also eine Person, die eigentlich nicht infiziert ist, erhält ein positives Ergebnis. Tatsächlich ist es so, dass bei einem PCR-Test im Laborverfahren bestimmte Sequenzen des Erbguts von SARS-CoV-2 vervielfältigt werden. Ein positives Ergebnis ist zunächst nur der Nachweis einer Infektion. Es bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Person ansteckend oder krank ist. Das richtet sich nach der Menge der Viren, die eine positiv getestete Person in sich trägt. Diese Menge kann mit dem sogenannten Ct-Wert bei der Laboruntersuchung festgestellt werden. Dieser Wert gibt an, wie viele Vermehrungszyklen nötig waren, ehe ein Test angeschlagen hat. Bei mehr als 30 geht das Robert-Koch-Institut davon aus, dass infizierte Personen nicht mehr in der Lage sind, andere anzustecken. Nach Recherchen des Redaktionsnetzwerks Deutschland werden die Ct- Werte aber nur selten von den Laboren an die Gesundheitsämter übermittelt oder von diesen bei den Meldungen berücksichtigt.

Kritiker der Coronamaßnahmen verweisen oftmals auf die Möglichkeit falsch positiver Tests. Wissenschaftler und Laborvertreter hingegen verweisen auch auf die Möglichkeit falsch negativer Tests. Also infizierte Personen, die auch mit dem PCR Test nicht erkannt werden. Dies könnte schon durch schlecht durchgeführte Rachenabstriche oder auch zu frühen Zeitpunkten der Testung entstehen, heißt es.

Warum meldet ihr nicht täglich die Zahl der Coronapatienten in Bielefelder Krankenhäusern?

Die Patientenzahlen aus den Bielefelder Krankenhäusern werden immer von uns veröffentlicht, wenn wir sie verlässlich erhalten oder zusammengetragen haben. 

Warum meldet ihr nicht, wo genau in Bielefeld Infektionen nachgewiesen werden?

Aus Datenschutzgründen wird uns der Wohnort von infizierten Personen aus Bielefeld nicht genauer mitgeteilt. Somit können wir euch auch nicht melden, in welchen Stadtteilen Infektionen festgestellt wurden. Ausnahmen bilden aber beispielsweise Infektionsgeschehen an Schulen. Diese ziehen in der Regel größere Maßnahmen wie Quarantänen für ganze Jahrgänge oder Klassen nach sich. Auch hier wird darauf geachtet, dass möglichst keine Rückschlüsse auf die infizierten Personen möglich sind.  

Ist das tägliche Melden der Zahlen nicht Panikmache?

Nein! Wir weisen jede Panikmache zurück. Unsere Updates der Zahlen und Daten oder auch die übrigen Meldungen zur Entwicklung der Coronakrise in Bielefeld sollen informieren. Aufgrund der gemeldeten Zahlen und Werte werden aktuell Maßnahmen entschieden, die nahezu alle Lebensbereiche betreffen. Dazu geht es um den Schutz der Gesundheit. Wir möchten euch immer zuverlässig mit qualitativ hochwertigen und gesicherten Informationen auf dem Laufenden halten. Damit wir alle immer am Puls der Stadt bleiben.

Müsst ihr das alles melden und wird es euch von der Regierung vorgegeben?

Nein - wir müssen nicht. Aber wir wollen! Es ist immer unser Anspruch euch über die relevanten Themen in Bielefeld, Deutschland und der Welt zu informieren. Dabei gilt §5 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland: "Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt." Und wir haben auch noch nie Geld von Angela Merkel für irgendwas geboten bekommen. Wir würden es auch nicht annehmen.

Warum löscht ihr manche Kommentare bei Facebook? Und warum manche nicht?

Wir achten darauf, dass auf unseren Angeboten keine Beleidigungen, Hasskommentare, nachweislich falsche Behauptungen usw. vorkommen. Sobald uns etwas in der Richtung auffällt und es die von uns gesteckte Grenzen überschreitet, wird es gelöscht. Gleiches gilt für gepostete Bilddateien bei denen wir Urheberrechtsverletzungen sehen (dazu zählen beispielsweise auch abfotografierte Zeitungsartikel). Aber auch reine Verlinkungen, deren verlinkte Inhalt wir nicht prüfen können oder deren Überprüfung uns zu Aufwendig erscheint, werden von uns gelöscht. Sollte es vorkommen, dass ihr euch durch andere Nutzer beleidigt oder angegriffen fühlt, meldet euch bei uns unter info@radiobielefeld.de.