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Bettina Wittemeier
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#mitreden: Querdenker

Unser Thema vom 20. Januar 2022

Die Corona-Querdenker Proteste in Bielefeld

Am Donnerstag dem 20. Januar 2022 haben Timo und Tim mit euch über die Coronaproteste in Bielefeld geredet. Seit Wochen finden diese statt. Im Dezember 2021 gab es die ersten richtig großen Protestaktionen auf dem Kesselbrink und auch im neuen Jahr geht es weiter. Dabei müssen auch wir von Radio Bielefeld viel Kritik einstecken. Immer wieder werden wir auch wegen unserer Berichterstattung scharf von Maßnahmen-Gegnern angegangen. Wir lassen uns auch einiges an Kritik gefallen. Wir machen unsere Arbeit transparent und wir verschließen uns keiner demokratischen Debatte.

So lief der Audiochat

Die Diskussion zu den Protesten ist gespalten. Während die einen von aggressiver Stimmung oder von rechtsradikaler Beeinflussung sprechen und es nachweislich zuletzt auch Gewalt im Rahmen der größeren Protestaktionen gab, sprechen andere von Spaziergängen, toller Atmosphäre und bringen Lichterketten und Taschenlampen zu den Aktionen mit. Unvereinbar scheinen die Empfindungen und vor allem die Positionen hinter den Protesten und Gegenaktionen. In #mitreden haben wir versucht zu verstehen, was der Antrieb für und gegen die Corona-Proteste ist. Timo Fratz und Tim Vorspel haben mit Bielefeldern gesprochen und die Meinungen ausgetauscht.

Hier hört ihr eine Zusammenfassung der Diskussion:

Weitere Meinungen

Zu den diskutierten Punkten haben uns auch viele Mails erreicht und auch im Textchat von #mitreden wurde diskutiert. Zu den Protestaktionen schrieb z.B. Yvonne, dass es ihr darum geht, ihre Grundrechte wieder zu bekommen. Sie will die Wahl haben, sich impfen zu lassen oder nicht und sie will ihre Eltern im Krankenhaus bzw. Pflegeheim besuchen dürfen. Aktuell dürfe sie das nicht, auch nicht mit einem Test. Auch Jenny schreibt, dass sie zu den "Spaziergängen" geht. Sie betont, dass sie kein Nazi sei und ihr Antrieb ist die Diskussion über die Impfpflicht. Diese lehnt sie ab. Antonio hingegen hat kein Verständnis für die Beteiligung an den Protestzügen. Wer dort mitmarschiere mache mit Feinden der Demokratie gemeinsame Sache. Gugu teilt uns mit, dass sie gerne auf legale, angemeldete Demonstrationen gehen würde. Leider seien die Auflagen aktuell aber so gestaltet, dass es Anmeldern von Demonstrationen nicht möglich sei, diese durchzuführen, ohne dafür hohe Bußgelder zu riskieren.

Unsere Berichterstattung

Auch unsere Berichterstattung war Thema. Steffi schreibt: "Radio Bielefeld war eine der ersten journalistischen Stellen, die eine kritische Berichterstattung zu der Pandemie-leugnerischen Szene hinbekommen hat - dafür herzlichen Dank!" Andere ermuntern uns, unseren Weg beizubehalten und freuen sich über den Austausch, den wir mit #mitreden ermöglichen.

Immer wieder wird unsere redaktionelle Arbeit insbesondere von Maßnahmen-Gegnern aber auch z.T. scharf kritisiert. Dabei geht es manchmal um Begrifflichkeiten. Die Bezeichnung "Querdenker" wird beispielsweise von einzelnen als beleidigend aufgefasst und abgelehnt. Andere werfen uns Spaltung und Hetze vor. Und dann gibt es auch immer wieder mal den Vorwurf, wir würden in unserer Berichterstattung lügen. Aggressivität und Gewalt habe es bei den Corona-Portesten in Bielefeld nie gegeben, schreibt etwa Marco. In einer annonymen Mail heißt es außerdem, dass unsere "Berichte die Atmosphäre nicht treffend widerspiegeln." Der Verfasser der Mail habe "vor allem friedliche, freundliche Menschen generationsübergreifend für die Freiheit und Demokratie auf der Straße gesehen."

Tatsächlich stehen dazu die Eindrücke und Beobachtungen, die Radio Bielefeld Chefredakteur Timo Fratz bei den Protestaktionen bekommen hat, z.T. im Widerspruch:

Er geht zwar auch davon aus, dass die meisten Menschen, die an den Protesten teilnehmen friedlich sind. Bei den Aktionen am 17.12.21, sowie am 07.01.22 gab es aber auch Regelverstöße, viel Aggressivität und teils auch Gewalt. Hinzu kommt, dass beispielsweise bei der Mahnwache am 17.01.22 auch Verschwörungstheorien verbreitet wurden. Hier Timos Sicht der Dinge:

Wenig friedlich sind auch andere Beleidigungen die erneut bei uns eingegangen sind. Die Verunglimpfung als Propaganda-Radio zählt dabei noch zu den harmloseren. Vieles wird uns auch in den Sozialen Medien entgegengeschleudert. Dabei sind auch Einschüchterungsversuche. Hier haben wir Beispiele zusammengefasst.

Danke an alle Teilnehmer*innen von #mitreden

Die Diskussion bei #mitreden im Audiochat kam auch bei diesem Thema ohne Aggressivität und Beleidigungen aus. Obwohl dort konträre Meinungen direkt aufeinadner geprallt sind. Wir sagen deshalb Danke für alle offenen Worte, Meinungen und Statements, die ihr mit uns bei #mitreden besprochen habt. Wir freuen uns auf weitere spannende Diskussionen mit euch!