Am Freitag informierte der Krisenstab der Stadt über das weitere Vorgehen in der Coronakrise. In der vergangenen „anstrengenden und von Nervosität geprägten Woche“ seien 113 neue Coronainfektionen in Bielefeld bekannt geworden. Der Inzidenzwert liegt heute bei 33,9. Damit bleibt Bielefeld knapp unter der Frühwarngrenze von 35. Drastische Maßnahmen müssten deshalb nicht ergriffen werden.
So können am Wochenende 13 angemeldete private Feiern mit über 50 und weitere sieben Feiern mit sogar über 100 Personen in Bielefeld stattfinden. Diese könne man nun nicht verbieten, sagt Krisenstabsleiter Ingo Nürnberger, der sich aber dennoch besorgt zeigte und an die Vernunft appellierte. Es gelte möglichst mit Abstand und auf jeden Fall unter Einhaltung der Hygieneregeln zu feiern. Er kündigte Kontrollen des Ordnungsamtes an und erinnerte nochmals daran, dass maximal 150 Gäste bei privaten Feiern erlaubt sind.
An die Schulen sprach Nürnberger die dringliche Empfehlung aus, die Maskenpflicht nach den alten Regeln fortzuführen. An Grundschulen durfte die Maske nach den Sommerferien nur im Unterricht am Platz abgesetzt werden. An weiterführenden Schulen galt die Maskenpflicht auch im Unterricht. Auch in den Lehrerzimmern gelte ab sofort die dringliche Empfehlung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, so Nürnberger weiter.
Nach den Massentests im städtischen Testzentrum an der Feldstraße liegen mittlerweile alle Testergebnisse vor. Sechs Tests dort fielen positiv aus. Davon betroffen sind Schüler der Martin Niemöller Gesamtschule und der Diesterwegschule. Die positiv getesteten Personen sind vom Gesundheitsamt bereits informiert. Alle übrigen diese Woche an der Feldstraße durchgeführten Tests sind negativ ausgefallen. Nürnberger betonte aber, dass die Quarantäne deshalb für die Getesteten nicht beendet sei.
Stand Freitg sind 957 Bielefelder seit Beginn der Pandemie positiv auf Corona getestet worden. Das sind 16 mehr als am Vortag. 829 und damit neun mehr gelten als genesen. Neun Bielefelder sind mit Corona verstorben. 119 werden somit aktuell als infektiös geführt. In Quarantäne sind weiter über 800 Schülerinnen und Schüler sowie 150 Lehrer, die im Zusammenhang mit der Familienfeier stehen und darüber hinaus 640 weitere Personen.
Hier hört ihr unser Interview mit Krisenstabsleiter Ingo Nürnberger und bekommt alle Meldungen zur Entwicklung der Coronakrise in Bielefeld.