Der befürchtete unkontrollierbare Ansturm am wahrscheinlich letzten Shoppingsamstag des Jahres blieb in Bielefeld aus. Es war am Nachmittag zwar vor allem in der Bahnhofstraße voll und es bildeten sich zum Teil auch Warteschlangen vor Geschäften, allerdings war die Zahl der Passanten in etwa mit der Vorwoche vergleichbar. Das Unternehmen Hystreet zählte mit Laserscannern z.B. zwischen Jahnplatz und Stresemannstrasse bis 19 Uhr rund 41.500 Passanten.
Auch Bielefelds Krisenstabsleiter Ingo Nürnberger sagte uns gegen 18:00 Uhr, dass es zwar voll gewesen sei, das Ordnungsamt aber relativ wenige Verstöße gegen Abstandsregeln oder die Maskenpflicht feststellen musste. Nürnberger sagte allerdings auch, für das Infektionsgeschehen sei es eigentlich zu voll gewesen. Deshalb habe das Ordnungsamt erneut mit Megaphonen auf die geltenden Regeln hingewiesen.
Ein Ansturm war befürchtet worden, da relativ sicher scheint, dass es schon in der kommenden Woche einen Lockdown von großen Teilen des Einzelhandels geben wird. Am Sonntag beraten die Ministerpräsidenten der Länder mit Kanzlerin Angela Merkel darüber. NRW Landeschef Armin Laschet hatte den Lockdown am Freitag so schnell wie möglich gefordert.
Bielefelder Händler zeigten Verständnis für die geplanten Maßnahmen, freuten sich über größtenteils verständige Kunden, gaben aber auch an, dass die wirtschaftlichen Ausfälle dramatisch seien.
Thomas Kunz, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands OWL sagte uns, es sei für den örtlichen Einzelhandel eine Katastrophe, dass das Weihnachtsgeschäft so abrupt abgebrochen werde.
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