Unter anderem auf diese Testergebnisse hat die Stadt Bielefeld gewartet: Von 2.000 aktuell freiwilligen Corona-Tests im Nachbarkreis Gütersloh ist nur einer positiv ausgefallen. Das bestätigte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann heute Morgen in einer Sondersitzung des Gesundheitsausschusses. Bei den 2000 Getesteten handelt es sich um Menschen aus der Allgemeinbevölkerung. Die Neuinfektionsrate ist laut Robert-Koch-Institut im Kreis Gütersloh deutlich gesunken auf 192,8. Am Dienstag betrug der Wert noch 270,2. Mit einer massiven Testausweitung wollen die Behörden im Kreis Gütersloh jetzt herausfinden, ob Corona-Infektionen von Tönnies-Mitarbeitern auf andere Bürger übergesprungen sind. Fünf neue Testzentren sind heute eingerichtet werden, darunter auch ein Drive-In-Zentrum.
NRW-Gesundheitsminister Laumann im Landtag gab aber zu, dass womöglich nicht alle Tönnies-Mitarbeiter einen Test auf das Coronavirus gemacht haben. 20 bis 30 Menschen könnten den Testern durch die Lappen gegangen sein, sagte er. Bei dem Fleischverarbeiter war das Virus massiv ausgebrochen, 1.500 Menschen sind infiziert, 7.000 befinden sich in Quarantäne, auch Mitarbeiter, die in Bielefeld wohnen. Neue Erkenntnisse im Zusammenhang mit dem Ausbruch bei Tönnies kamen auch raus: So habe es die erste Welle von Infizierten im Kreis Gütersloh nach einer „kirchlichen Veranstaltung“ gegeben. Das bestätigte Staatssekretär Edmund Heller heute Morgen in der Sondersitzung des Gesundheitsausschusses im Landtag.
Nach Medien-Recherchen handelte es sich um einen Gottesdienst, der am 17. Mai stattfand. Bei diesem Gottesdienst seien auch Arbeiter eines Tönnies-Konkurrenten dabei gewesen. Urlaubsgäste aus den Kreisen Gütersloh und Warendorf müssen in Niedersachsen von ihren Vermietern am Freitag nach Hause geschickt werden. Bleiben darf nur, wer vor dem 11. Juni angereist ist, oder wer ein ärztliches Attest vorlegen kann, dass er nicht mit dem Coronavirus infiziert ist. Das hat das niedersächsische Sozialministerium mitgeteilt.