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Bettina Wittemeier
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Radio Bielefeld Nachrichten

Coronademo in der Bielefelder City abgebrochen: Polizei im Großeinsatz

Update: + Die Polizei, die unter anderem mit einer Einsatzhundertschaft im Einsatz war, spricht in der Spitze von bis zu 3000 Teilnehmern bei der Hauptdemo, deutlich mehr als angemeldet. Vor Ort waren auch rund 100 Gegen-Demonstranten. Insgesamt wurden sieben Strafanzeigen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, fünf wegen Beleidigung und zwei wegen Körperverletzung erstattet. Bei einem Widerstand an der Renteistraße wurden zwei Polizeibeamte und ein Demonstrant leicht verletzt. Vier Personen wurden vorläufig festgenommen. +

Am Freitagabend kamen weit über 2.000 Gegner der Corona-Maßnahmen auf dem Kesselbrink zusammen. Sie wollten zu einem so genannten „Lichterspaziergang“ aufbrechen und forderten "ein Ende der Coronamaßnahmen“. Einige sprachen sich auf Pappschildern auch gegen Impfungen und insbesondere eine Impfpflicht aus. Der angemeldete Marsch durch die Innenstadt wurde dann jedoch abgebrochen. Die Teilnehmerzahl überstieg die vorab angekündigte Zahl deutlich. Nach ersten Infos konnte der Versammlungsleiter nicht sicherstellen, dass die von der Stadt angeordnete 3G-Regel eingehalten wurde. Er brach die Veranstaltung daraufhin offiziell ab. Die 3G-Regel findet in NRW aktuell Anwendung, wenn bei Versammlungen im Freien mehr als 2.500 Menschen zusammenkommen und den Mindestabstand von 1,50 Meter nicht einhalten können. 

Nach der offiziellen Beendigung zogen dennoch viele Teilnehmer z.B. vor das Rathaus und weiter in die Innenstadt. Die Polizei blieb mit einem Großaufgebot im Einsatz. An mehreren Stellen durchbrachen Demonstranten die Absperrungen der Polizei. Es kam zu Auseinandersetzungen am Jahnplatz und an der Renteistraße. Nach ersten Angaben der Polizei wurden dabei zwei Polizisten und eine renitente Person verletzt. Es gab mehrere Festnahmen.

Gegen 21:15 Uhr zog es einige Demonstranten zurück zum Kesselbrink. Dort löste sich das Geschehen dann langsam auf.

Linke Organisationen vermuten unter den Impf- und Maßnahmengegnern auch rechtsradikale Mitdemonstranten und hatten deshalb eine Gegenkundgebung angekündigt. Die Polizei gab später an, einen bekannten Rechtsextremen auf dem Kesselbrink identifiziert zu haben.

Unter dem Motto „Die Welle brechen – Gegen Verschwörungsmythen für eine solidarische Coronapolitik“ wollten die vornehmlich linken Gruppen ihre Position deutlich machen. Nach Angaben der Antinationalen Linken bei Twitter, sollten der Bielefelder Polizei vorab Namen und Adressen aller Redner vorgelegt werden. Dem wollte die Gruppe jedoch nicht nachkommen. Veranstaltet wurde letztlich eine Eilversammlung gegen Polizeiwillkür. Diese wurde von einer Privatperson angemeldet und fand auf dem Kesselbrink vor dem Volksbankgebäude statt. Hier kamen rund 150 Teilnehmer. 

Zwischen beiden Gruppierungen gab es einige Wortgefechte und abfällige Gesten.

Die derzeit geltenden Maßnahmen und die bundesweiten Coronazahlen bekommt ihr hier. 

Und hier bekommt ihr alle Meldungen zur Entwicklung der Coronakrise in Bielefeld.