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Maike Stutenbäumer
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Radio Bielefeld Nachrichten

Geplante Heroin-Praxis am Bielefelder Hauptbahnhof sorgt für Diskussionen

2023 plant eine privat geführte Heroin-Praxis in Bielefeld zu eröffnen. Im ehemaligen Postgebäude an der Nahariyastraße am Hauptbahnhof will der Düsseldorfer Arzt Christian Plattner dann bis zu 300 Schwerst-Drogenabhängige täglich mit einem synthetisch hergestellten Stoff behandeln. Mehr dazu hier.

Die CDU in Bielefeld fordert die zuständige Bezirksregierung auf, die Praxis nicht zu genehmigen. Sie passe nicht in das Suchthilfekonzept der Stadt und verschärfe die Drogenszene am Bahnhof sowie drumherum. Auch SPD-Sozialdezernent Ingo Nürnberger sieht Herausforderungen. Auch er fragt sich, wie die Praxis in das Suchthilfekonzept der Stadt passen soll, wenn dort Patientinnen und Patienten aus ganz OWL behandelt werden. Das bisherige Konzept der Stadt sieht Suchttherapien in Bielefeld nur für Bielefelderinnen und Bielefelder in enger Abstimmung mit den niedergelassenen Arztpraxen vor. Außerdem bereite die geplante Größe der Heroin-Praxis Sorgen. Nürnberger sagte im Radio Bielefeld Gespräch, man werde sowohl mit dem Betreiber als auch der Bezirksregierung über die Punkte sprechen, das letzte Wort habe aber die Bezirksregierung.  

Den Standort am Bahnhof hingegen bewertet Ingo Nürnberger als geeignet. Wenn es eine Genehmigung auch für Nicht-Bielefelderinnen und Bielefelder geben sollte, wären für die Drogenabhängigen die Wege zwischen Anreise und Behandlung kurz.

Noch ist nach unseren Infos kein Genehmigungsantrag bei der Bezirksregierung gestellt worden.