Die Zahl der politisch motivierten Straftaten ist in Ostwestfalen-Lippe leicht um 2,8 Prozent auf 591 gestiegen. Grund des Anstiegs sind u.a. Delikte von Kritikern der Corona-Maßnahmen, die deutlich zugenommen haben. Die politisch motivierten Straftaten im links- und rechtsextremistischen Bereich und bei Ausländern sind dagegen zurückgegangen. 273 Straftaten mit rechtsextremistischem Hintergrund, darunter allein 71 in Bielefeld, hat der Bielefelder Staatsschutz in OWL im vergangenen Jahr registriert und damit 60 weniger als 2019: 124 Delikte aus dem linksextremen Spektrum und 22 aus dem Bereich „Ausländer“.
Die Zahl der antisemitischen Straftaten ist in Ostwestfalen-Lippe um ein Drittel auf 24 zurückgegangen, 21 davon mit rechtsextremistischem Hintergrund. Die Straftaten der "Querdenker", "Reichsbürger" und anderer Verschwörungstheoretiker hat sich dagegen mehr als verdoppelt auf rund 180.
Die Querdenken-Bewegung habe in Teilen der Mitte der Gesellschaft verfassungsfeindliches Gedankengut freigesetzt, sagte die Bielefelder Polizeipräsidentin Giere. Der Staatsschutz ordnet mittlerweile 395 Menschen in OWL der Reichsbürgerszene zu, die meisten davon wohnen im Kreis Herford, gefolgt von den Kreisen Gütersloh, Lippe und Minden-Lübbecke.
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