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Leo Arrighy
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Radio Bielefeld Nachrichten

Berlin | Angeklagter «Reichsbürger» bestätigt Erkundung im Bundestag

In wenigen Wochen soll eine Gruppe sogenannter Reichsbürger um den Unternehmer Heinrich XIII. Prinz Reuß in Frankfurt vor Gericht gestellt werden.

Heinrich XIII. Prinz Reuß ist deutscher Immobilienunternehmer und gilt als einer der wichtigsten Akteure in der «Reichsbürger»-Bewegung.

Heinrich XIII. Prinz Reuß ist deutscher Immobilienunternehmer und gilt als einer der wichtigsten Akteure in der «Reichsbürger»-Bewegung.

Die Angeklagten im Terrorprozess gegen die mutmaßliche «Reichsbürger»-Gruppe sollen ihre Umsturzpläne bereits in den Grundzügen ausgearbeitet haben (Symbolbild).

Die Angeklagten im Terrorprozess gegen die mutmaßliche «Reichsbürger»-Gruppe sollen ihre Umsturzpläne bereits in den Grundzügen ausgearbeitet haben (Symbolbild).

«Reichsbürger» sollen mit der früheren AfD-Abgeordneten Birgit Malsack-Winkemann Gebäude des Bundestags ausgekundschaftet haben.

«Reichsbürger» sollen mit der früheren AfD-Abgeordneten Birgit Malsack-Winkemann Gebäude des Bundestags ausgekundschaftet haben.

Terrorprozess

Berlin (dpa) - Wenige Wochen vor dem Frankfurter Terrorprozess gegen die mutmaßliche «Reichsbürger»-Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß hat sich einer der Mitangeklagten im «Stern» erstmals öffentlich zu einigen Vorwürfen geäußert. Dabei bestätigte der frühere Bundeswehrsoldat Maximilian E. nach Angaben des Magazins über seine Anwältin eine «allgemeine Erkundung» im Berliner Reichstagsgebäude. Ein «Sturm auf den Reichstag» sei aber nicht geplant gewesen. 

Die schriftlichen Antworten von Anwältin Ilka Lang-Seifert an den «Stern» liegen der dpa im Wortlaut vor. Nach Angaben des Magazins versah die Juristin sie mit dem Hinweis: «Die Antworten sind von meinem Mandanten autorisiert und stellen vollständig seine Sicht der Dinge dar.» 

Maximilian E. ist einer von neun Angeklagten, die ab 21. Mai in Frankfurt am Main vor dem Oberlandesgericht stehen sollen. Die Bundesanwaltschaft legt der Ende 2022 festgenommenen Gruppe zur Last, Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein oder diese unterstützt zu haben. Diese soll vorgehabt haben, die staatliche Ordnung in Deutschland gewaltsam zu beseitigen.

Sturm auf Reichstag sei nie geplant gewesen

Die Anklage wirft Maximilian E. vor, als Gründungsmitglied der Gruppe mit zwei weiteren Beschuldigten und der früheren AfD-Abgeordneten Birgit Malsack-Winkemann 2021 Gebäude des Bundestags ausgekundschaftet zu haben. Die Gruppe habe geplant, mit einer bewaffneten Gruppe in das Reichstagsgebäude in Berlin einzudringen, um dort Abgeordnete festzunehmen.

Maximilian E. erklärte über seine Anwältin auf Fragen des «Sterns» zur Bundestagsbegehung am 1. August 2021: «Dies war von Herrn E. eine allgemeine Erkundung für eine ursprünglich in Betracht gezogene Option, gegebenenfalls Parlamentarier beziehungsweise Regierungsmitglieder zur Rede zu stellen», die im Zusammenhang mit einem angeblichen Pädophilen-Ring identifiziert werden sollten. «Ein Sturm auf den Reichstag unter Einsatz militärischer Kräfte war nie geplant, da politisch sinnfrei», erklärte die Anwältin.

© dpa-infocom, dpa:240404-99-554827/3