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Radio Bielefeld Nachrichten

Berlin | Schwindler und Schlitzohren: «Zwei Erben sind einer zu viel»

Eine muntere norddeutsche TV-Komödie im Ersten dreht sich um einen Betrüger alter Schule, ein Haus und eine Erbschaft.

Sonnenschein Valeska (Marion Kracht) gibt keine Ruhe (mit Peter Heinrich Brix) in einer Szene aus «Zwei Erben sind einer zuviel».

Sonnenschein Valeska (Marion Kracht) gibt keine Ruhe (mit Peter Heinrich Brix) in einer Szene aus «Zwei Erben sind einer zuviel».

Film an Karfreitag

Berlin (dpa) -   Kaum aus dem Gefängnis entlassen, gibt sich Betrüger Konrad Kühn (Peter Heinrich Brix) als Allein-Erbe eines alten Hauses aus und plant den Neubau eines Hotels. Bürgermeister Flasskamp (Tom Beck) will das Ganze umgehend notariell besiegeln, gehört ihm doch das Nachbargrundstück. Allerdings haben die zwei ihre Rechnung ohne Clara Mensen (Katrin Röver) gemacht.

Sie wohnt in dem begehrten Haus und will den Deal - zusammen mit ihrer Freundin Valeska (Marion Kracht) - um jeden Preis verhindern. Sie kommt dahinter, dass der angebliche Erbe seinen angeblichen Namen Andreas Austermann vorgeschwindelt hat. Clara findet Kühns wahre Identität heraus und stellt ihn vor die Wahl: Entweder den Verkauf abblasen oder aber mit allem auffliegen. «Zwei Erben sind einer zu viel» ist der Titel dieser TV-Komödie, die heute um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen ist. 

Viel Humor und Situationskomik

Regisseurin Friederike Heß («Die zweite Welle») hat - inmitten blühender Rapsfelder - zwischen der Geltinger Bucht und der Schlei in Schleswig-Holstein gedreht und erzählt in ihrem etwas unübersichtlichem Film eine hübsch ausgedachte Geschichte mit viel Humor und Situationskomik. Dabei setzt sie auf ein überaus spielfreudiges und entspannt wirkendes Ensemble, sehr gute und jazzige Musikstücke von Paul Eisenach, ordentlich Tempo und ausgesprochen gute Dialoge, geschrieben von Katharina Münk, Valentin Holch. 

Peter Heinrich Brix (68, «Nord Nord Mord») spielt - hier mit Schnauzbart - grandios einen Betrüger alter Schule. Dieser kann sehr gekonnt Ausweise und Erbscheine fälschen, allerlei Lügengeschichten erzählen und nächtens auch einbrechen. Vor allem aber besticht er hier mit seiner gewohnt schnodderigen Art und mit beachtlichem Mienenspiel - viel zu sagen braucht er da also gar nicht. 

Aber auch Katrin Röver (43, «Die zweite Welle») spielt als seine streitbare Kontrahentin - eine pfiffige IT-Expertin - einfach gut und schlägt mit ihren eigenen Mitteln zurück. Ausgesprochen überdreht taucht hier Marion Kracht (61, «Der Usedom-Krimi») als aufdringliche Krankenschwester auf, die mindestens ein Auge auf den kühnen Herrn Kühn geworfen hat. Und dann ist da noch Marlene, eine meist erstaunlich freundliche Bulldoggen-Dame.

Nichts und niemand ist hier so, wie es scheint. Ein dringend gesuchter Code zum Erbe findet sich schon bei einer Bank, allerdings anders als gedacht. Und so sollte der begehrte Nachlass durchaus für zwei reichen.

© dpa-infocom, dpa:240326-99-470902/2