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Silvana Gräper
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Radio Bielefeld Nachrichten

Bielefeld setzt in der Bekämpfung der Coronapandemie verstärkt aufs Testen

Die Stadt Bielefeld hat am Freitagnachmittag die Umsetzung der neuen Coronaschutzverordnung ab der kommenden Woche erklärt. Oberbürgermeister Pit Clausen sprach von einer besorgniserregenden Zunahme der Infektionen, bei der kein Hotspot ausgemacht werden könne. Krisenstabsleiter Ingo Nürnberger wies darauf hin, dass die Quarantäneanordnung durch das Gesundheitsamt derzeit wieder etwas länger dauern. Nach einem positiven Testergebnis müssen sich Betroffene aber auch ohne den Anruf in häusliche Quarantäne begeben.

Die erneuten Einschränkungen treffen nun wieder vor allem den Einzelhandel. Hier wird ab Montag nur noch das Shoppen mit Termin erlaubt sein. Sobald Bielefeld aber drei Tage über der Inzidenz von 100 liegt, wird auch das Terminshopping nicht mehr erlaubt sein. Dann darf nur noch eine Abholung vorab bestellter Waren angeboten werden. Körpernahe Dienstleistungen wie Kosmetik, Fußpflege, Maniküre und Tätowieren dürfen zunächst auch weiter ausgeübt werden. Für Dienstleistungen, bei denen keine Maske getragen werden kann, ist ein tagesaktueller negativer Corona-Test notwendig. Auch Sonnenstudios dürfen ab Montag wieder öffnen. Aber auch bei den Dienstleistungen gilt: Bei einer Inzidenz von über 100 an drei nacheinanderfolgenden Tagen, müssen auch diese Betriebe wieder schließen. Davon ausgenommen sind lediglich medizinisch notwendige Leistungen, Friseure und die Fußpflege.

Ausnahmen darf es laut Verordnung dann nur geben, wenn ein tagesaktueller negativer Corona-Bürgertest vorliegt. Darauf wolle man in Bielefeld setzen, denn das Überschreiten der 100er Marke wird bereits kommende Woche erwartet, so Krisenstabsleiter Ingo Nürnberger. Im Bereich der Bahnhofstraße werde u.a. kurzfristig ein Testzentrum entstehen, genauso im Westen der Stadt und beispielsweise in Olderdissen, wo zunächst weiter Besuche mit Termin möglich bleiben. Auch die LUCA App zur einfachen Kontaktnachverfolgung soll in Bielefeld bald einsatzbereit sein. 

Um sich als Corona-Modellregion zu bewerben, fehlen laut Oberbürgermeister Clausen zu viele Details. Er habe als Präsident des Städtetags NRW die Landesregierung aufgefordert die Regeln für Modellregionen zu konkretisieren. Grundsätzlich habe die Stadt großes Interesse sich zu bewerben. 

Die Lösung für ein Ende der Lockdown-Maßnahmen sei einzig das Impfen, so Clausen. Er kündigte an, dass es ab Mitte April mehr Impfstoff-Lieferungen gebe. Ab sofort können Personen mit Vorerkrankungen geimpft werden. Benötigt wird eine Bescheinigung vom Arzt oder des Gesundheitsamtes über die Impfberechtigung und ein Termin (hier geht es zur Terminbuchung), ergänzte Nürnberger, es mache keinen Sinn, sich ohne Bescheinigung wartend vor das Impfzentrum zu stellen.

Hier hört ihr ein Interview mit Krisenstabsleiter Ingo Nürnberger.

Und hier bekommt ihr alle Meldungen zur Entwicklung der Coronakrise in Bielefeld.