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Bettina Wittemeier
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Streaming-Tipp "Breeders"
Serie [Komödie, Drama, Familie]

Breeders

Streaming-Tipp "Breeders"

Disney+
3 Staffeln, 30 Folgen
Komödie, Drama, Familie 

Hegt ihr einen Kinderwunsch? Dann Hände weg von dieser Show! Breeders ist eine Serie, die sich die kleinen und großen Herausforderungen des Eltern-Seins vorknöpft. “Ich würde für sie sterben, aber manchmal will ich sie auch einfach nur umbringen” - Wer fühlt’s?

Drei Staffeln voller (biographischer?) Vaterfreuden 

Martin Freeman übernimmt in dieser Serie nicht nur die Hauptrolle des zweifachen Vaters Paul, sondern auch die Regie und Teile des Scriptwritings. Da der Schauspieler selbst zwei Kinder im selben Alter wie die Serien-Kids hat, kann man gar nicht anders als sich zu fragen: Geht’s Ihnen gut, Mr. Freeman? Denn das Familienbild, das uns hier präsentiert wird, ist alles andere als idyllisch. Zwar führen Paul und Ally eine liebevolle Beziehung und geben ihr Bestes, für ihre beiden Kinder Luke und Ava da zu sein. Doch in den Eskapaden des Alltags tut sich auch immer wieder etwas Anderes, dezent "Bedrohliches" auf. Womöglich ist es die Erkenntnis, dass die Liebe für die eigenen Kinder kein Garant dafür ist, sie nicht hin und wieder auch gerne mal aussetzen zu wollen.

Familie in all ihren Facetten 

In den drei Staffeln begleiten wir Paul und Ally durch verschiedene Phasen ihres Eltern-Seins. In der ersten Staffel sind ihre Kinder noch vier und sechs Jahre alt - in der neuesten, dritten Ausgabe sind sie bereits Teenager. Dazu kommen auch die Großeltern der Kinder, die für die jungen Eltern zunehmend zur Belastung werden. Jede Menge Alltagsherausforderungen und die Frage, was einen guten Elternteil ausmacht - in den knackigen Folgen von jeweils etwa 20-30 Minuten gibt es eine Menge aufzuarbeiten. In erster Linie bleibt die Serie jedoch bei ihrem Comedy-Ansatz. Irgendwo zwischen Lachen und Weinen leitet uns Breeders durch die Elternwelt. Und wenn es hart auf hart kommt, dann halten natürlich trotzdem alle zusammen (oder besorgen sich einen Psychologen).

Was kann die dritte Staffel?

Wenn ihr neu dazu stoßt, solltet ihr unbedingt mit der ersten Staffel Breeders anfangen. Nicht nur, dass diese Folgen mit Abstand die Lustigsten sind, auch Klein-Ava und -Luke sind hier noch zuckersüße Kleinkinder, denen man fast alles verzeiht. Das wird dann mit jeder neuen Staffel schwieriger, sodass man in Staffel 3 durchaus mal eine kleine Pause einlegen muss, weil man all die Auseinandersetzungen nur noch schwer erträgt. Die Konflikte zwischen Paul und seinem Ältesten erreichen hier ein neues Level und sorgen dafür, dass man hin und wieder vergisst, dass es sich eigentlich um eine Comedy-Serie handelt. Dabei ist die Serie aber stets mutig und erzählt unschöne, aber authentische Geschichten, die das Leben mit Kindern schreibt. Eine Empfehlung gibt’s also trotzdem - für all diejenigen unter uns, die auch mal ein wenig Ernsthaftigkeit in ihren Comedyshows mögen.

Fazit: Absolute Binge Empfehlung - Aber: für diese Serie und vor allem ihre neueren Episoden braucht ihr ein dickes Fell. 


Unsere Serien- und Film-Expertin

Hannah Schürkamp - Film-Enthusiastin & Studentin (Geschichte, Englisch)

Hannah Schürkamp sitzt auf einem Sofa und schaut zur Seite
Foto: Sebastian Schütte

Nach zwei Semestern Medien-Studium habe ich mich schlussendlich dagegen entschieden, beruflich am Set zu arbeiten - meine Begeisterung für Filme und Serien hat dadurch jedoch nicht abgenommen. Egal welches Genre, ob Streaming, Kino oder DVD, Hollywood-Klassiker oder Low Budget-Produktion: sowohl gute als auch weniger gute Filme schaue und diskutiere ich unvoreingenommen und mit viel Liebe für die Sache.

Über Anregungen und Kommentare freue ich mich!