Update 18.10.2020 / 16:10 Uhr
Am Sonntagmittag informierte der Krisenstab der Stadt nochmal über das weitere Vorgehen zur Bekämpfung der Coronapandemie in Bielefeld.
Dabei stellte Krisenstabsleiter Ingo Nürnberger klar, dass Bielefeld aktuell wieder als Corona-Krisenregion gilt. Der 7-Tagesinzidenzwert gemessen auf 100.000 Einwohner liegt bei 56,6 und damit über dem 50er Grenzwert. Auch am Sonntagvormittag seien schon wieder viele Neuinfektionen registriert worden, die nun spätestens Dienstag vom Robert-Koch-Institut in die Statistik aufgenommen werden. Somit scheint klar, dass auch in den kommenden Tagen keine Unterschreitung des Werts in Sicht ist.
Nürnberger bedauerte einen Kommunikationsfehler, wonach die am Freitag vom Land veröffentlichten Maßnahmen für Risikogebiete schon am Samstag gegolten hätten. Die neue Landesverordnung war der Stadt erst am Freitagabend zugegangen und trat am Samstag um 0:00 Uhr in Kraft. Am Samstag aber lag Bielefeld genau auf, aber eben nicht über dem Grenzwert 50,0. Zudem muss erst durch eine Allgemeinverfügung offiziell festgestellt werden, dass der Grenzwert in Bielefeld überschritten ist. Diese Allgemeinverfügung wurde am Sonntagvormittag erstellt. Sie muss laut Hauptsatzung der Stadt in den beiden Tageszeitungen Neue Westfälische und Westfalenblatt veröffentlicht werden, um dann am Folgetag in Kraft zu treten. Zunächst hatte es von der Neuen Westfälischen geheißen, sie könne nicht mehr am Montag gedruckt werden. Dann wurde aber ein Notdienst aktiviert und ein Erscheinen möglich gemacht.
Offiziell gelten nun die Sperrstunde um 23 Uhr für Restaurants und Bars, sowie das Alkoholverkaufsverbot zwischen 23:00 und 06:00 Uhr oder die erweiterte Maskenpflicht ab Dienstag.
Die Verschärfte Maskenpflicht wird dann in Teilen der Innenstadt aber beispielsweise auch auf der Hauptstraße in Brackwede gelten. Auch die Kontaktreduzierung auf fünf Personen in der Öffentlichkeit und die Maximalzahl von zehn Gästen auf privaten Feiern außerhalb einer Wohnung treten nun am Dienstag in Kraft. Alle Maßnahmen haben wir hier für euch zusammengefasst. Städtische Einrichtungen wie das Theater würden aber beispielsweise nicht auf die Allgemeinverfügung warten und die Einschränkungen schon jetzt umsetzen. Nürnberger empfahl allen, sich schon jetzt an den verschärften Maßnahmen zu orientieren.
Weiter gab Ingo Nürnberger an, dass die Kontaktnachverfolgung im Gesundheitsamt erneut an die Grenzen stoße. Man sei zum Teil zwei Tage hinterher und werde deshalb intern weiteres Personal akquirieren aber auch nochmal um Amtshilfe bitten. Schon jetzt unterstützen Soldaten der Bundeswehr bei der Arbeit.
Wenn trotz aller eingeleiteter Maßnahmen die Zahlen nicht runter gehen, müsse man auch über weitere Einschränkungen nachdenken, so Ingo Nürnberger. Das müsse zu gegebener Zeit mit der Bezirksregierung, dem Land und dem Landeszentrum Gesundheit NRW abgestimmt werden.
Alle Meldungen zur Entwicklung der Coronakrise in Bielefeld bekommt ihr hier.